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Druckfarbe ist nicht Bildschirmfarbe

Im Gegensatz zu einem Bildschirm, bei dem die Farben von hinten beleuchtet werden, nimmt man Drucke durch unterschiedliche Lichtreflexionen wahr.

Wichtig hierbei ist, dass das Druckergebnis selbst von sehr vielen Faktoren abhängig ist und wird unter anderem beeinflusst von der Papierbeschaffenheit der einzelnen Hersteller, wie Weißgrad und Laufrichtung bzw. matt oder glänzend. Auch haben die klimatischen Gegebenheiten wie Temperatur und Luftfeuchtigkeit am Druckort einen Einfluss auf das Ergebnis. Farbabweichungen aus derartigen Gründen liegen im Toleranzbereich.

Durch unterschiedliche Farbräume und -systeme können diese Toleranzen minimiert werden.

 


Das CMYK-Farbmodell

Das CMYK-Farbmodell ist ein subtraktives Farbmodell, das die technische Grundlage für den modernen Vierfarbdruck bildet. Die Abkürzung CMYK steht für Cyan, Magenta, Yellow und Key (Schwarz als Farbtiefe).

Benennung

Das "K" in der Abkürzung CMYK rührt weder von Kontrast noch blacK her; es ersetzt auch nicht den Buchstaben "B", um nicht für Blau/Blue zu stehen. Im englischsprachigen Offsetdruck bezeichnet K die key plate ("Schlüsselplatte"), die schwarz druckende Platte, an deren Grundlinie die drei, farbigen Platten ausgerichtet werden.

Im Gegensatz zum RGB-Farbraum, bei dem die Reihenfolge der Buchstaben tatsächlich der Anordnung der Subpixel auf den meisten Flachbildschirmen entspricht, gibt es für die Buchstabenfolge "CMYK" keine natürliche Ordnung. Meist wird die alphabetische Reihenfolge für die drei Farbkomponenten bevorzugt. Es sind aber auch andere Schreibweisen verbreitet wie YMCK (umgekehrt alphabetisch) oder CYMK (M und Y vertauscht). Beim Vierfarbendruck wird auch YCMK benutzt, weil hier die hellste Druckfarbe zuerst gedruckt wird.


ISO-Skala (Euroskala)

Industrieller Farbdruck mit CMYK-Farben wird Druck nach Euroskala genannt, weil er sich farblich an der ehemaligen Europaskala orientiert. Diese Bezeichnung ist umgangssprachlich (vor allem in den USA als Euroscale) für den europäischen Offsetdruck gebraucht. Die Euroskala ist aber keine korrekte Norm, die korrekte Bezeichnung lautet ISO-Skala. Die zugehörige Normierung ISO 2846 definiert für Farblieferanten die Eigenschaften dieser Farben. In der ISO 12647-2 ist die Farbwirkung dieser Druckfarben auf unterschiedlichen Druckpapieren beschrieben. Zur praktischen Anwendung dieser Norm existieren ICC-Profile, beispielsweise "ISO Coated sb" für den Druck auf gestrichenen Papieren.


CMY-Farbraum und CMYK-Farbmodell

Das CMYK-Farbmodell ist ein generatives Farbmodell, d. h. es beschreibt die technischen Mischverhältnisse seiner vier Grundfarben unabhängig davon, welche Grundfarben (Farbvalenzen) letztlich verwendet werden. Um möglichst gute und einheitliche Druckergebnisse zu erzeugen, gibt es aber verschiedene Normen. Mögliche Werte liegen von 0 % bis 100 % für jede der vier einzelnen Farben. Dabei steht 0 % für unbedruckt und 100 % für eine Volltonfläche.
Man verwendet für das CMYK-Farbmodell vier spezielle Farbtöne, die Prozesscyan, Prozessmagenta, Prozessgelb (bzw. Eurogelb) und Prozessschwarz genannt werden.

Die zusätzliche Druckfarbe Schwarz (Key) – für die das CMYK-Farbmodell entworfen wurde – ist nötig, weil der Zusammendruck der drei Bunttöne (als Grundfarben des CMY-Farbraumes für das subtraktive Farbmodell, das das Verhalten von Licht beschreibt) zwar theoretisch, aber nicht praktisch ein ausreichendes Schwarz ergibt. Für die im Druck verwendbaren Cyan-, Magenta- und Gelb-Pigmente gibt es keine Farbmittel, die die nötigen optischen Eigenschaften einer Optimalfarbe haben. Andererseits ist das Schwarz für den Unbuntaufbau eines Bildes unbedingt nötig. Es wird bei der Separation des Bildes bestimmt um zu vermeiden, dass zu viele Farben übereinander gedruckt werden müssen. Die realen Absorptionseigenschaften von Pigmenten für Druckfarben verhindern, dass eine Mischung mit drei Grundfarben tatsächlich Schwarz, also eine gleichmäßige Auslöschung der Intensitäten ergibt. Das Ergebnis bleibt ein dunkles Braun. In der Praxis nimmt man für ein reines tiefes Schwarz das Pigment Ruß, das meist mit Reflexblau geschönt ist, um den natürlichen Rotstich zu überdecken. Auch zur Verbesserung des Kontrastes in dunklen Bild- oder Zeichnungsteilen wird Schwarz im Vierfarbdruck verwendet. Auch lassen sich die farbmetrisch korrekten Buntfarben technisch nicht effektiv nachstellen, und der Bedruckstoff (meist ein Papier) ist nicht farbmetrisch neutralweiß.

Drucktechnik

CMYK ist das Standardfarbmodell der Drucktechnik für den Vierfarbdruck aber auch weitere Schmuckfarben werden in diesem Modell für die Druckendstufe angegeben. Das Farbmanagement innerhalb digitaler Druckvorbereitung erfolgt über ICC-Farbprofile.


HKS-Farbfächer

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

HKS-K-FarbfächerDer HKS-Farbfächer beinhaltet 120 so genannte Volltonfarben, insgesamt 3520 Farbtöne für Kunstdruck- und Naturpapiere, deren Sinn die vorhersagbare Wiederholbarkeit und Kommunikation bestimmter Farbnuancen in der grafischen Industrie ist. HKS ist dabei die Abkürzung für und ein Warenzeichen bzw. eine Marke der Druck- bzw. Künstlerfarbenhersteller Hostmann-Steinberg Druckfarben, Kast + Ehinger Druckfarben und H. Schmincke & Co.

Eine HKS-Farbe kann z. B. im Offsetdruck durch Verwendung einer "industriell vorgemischten oder vom Drucker angemischten" Sonderfarbe wiedergegeben oder (annähernd) durch vorgegebene Mischungsverhältnisse der Druckfarben Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz erzielt werden.

Es gibt verschiedene HKS-Farbfächer, die der unterschiedlichen Farbwiedergabe in Abhängigkeit vom bedruckten Papier gerecht werden:

HKS E (Endlospapier)
HKS K (Kunstdruckpapier)
HKS N (Naturpapier)
HKS Z (Zeitungspapier)
Das sogenannte Color Matching ist eine typische Anwendung, die den HKS-Farbfächer verwendet. Beispielsweise entspricht HKS 47 einem Cyan-ähnlichen Blau: CMYK 1.000/0.185/0.000/0.173. Dem entspricht etwa RGB 0/172/211 bzw. hex. #00ACD3. Nuancierungen davon sind z. B.

HKS-Nummer RGB Farbe
HKS 47 0/172/211  HKS 47
HKS 47K 0/126/207  HKS 47K
HKS 47N 0/120/191 HKS 47N
HKS 47Z 0/137/186  HKS 47Z
HKS 47E 0/141/205  HKS 47E

 


Pantone Matching System

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Pantone Formula Guide solid coatedPantone Matching System (PMS) ist der Name eines Farbsystems, das hauptsächlich in der Grafik- und Druckindustrie eingesetzt wird. Es wurde von der Pantone, Inc., einem amerikanischen Unternehmen mit Sitz in Carlstadt, New Jersey 1963 entwickelt.

Es enthält Sonderfarben, die nicht im herkömmlichen Vierfarbdruck erreicht werden können, und ordnet diesen Farben eindeutige Nummern-Bezeichnungen zu. Wie bei jedem Farbsystem kann man anhand der Nummerierung die Farben weltweit kommunizieren, ohne auf die individuelle Farbwahrnehmung angewiesen zu sein.

Das Unternehmen Pantone fertigte ursprünglich Farbkarten für die Kosmetik- und Modebranche an. Lawrence Herbert, der seit 1956 Angestellter des Unternehmens war, kaufte 1962 die Firma und begann mit der Entwicklung eines eigenen Systems zur Farbauswahl und -kommunikation, das er 1963 als Pantone Matching System auf den Markt brachte.

Das Pantone Matching System

Das Pantone Matching System besteht aus 14 Basisfarben, die in verschiedenen Farbanteilen miteinander gemischt alle weiteren Farben des Systems ergeben. Präsentiert werden die Farben in Fächerform (die Pantone Formula Guides) und Ringbuchform (Pantone Solid Chips Books), gedruckt auf drei unterschiedlichen Papiersorten: glänzend gestrichen (coated), ungestrichen (uncoated) und matt gestrichen (matte). In den Fächern werden zusätzlich zu den Farbfeldern weitere Farbinformationen, wie z. B. das Mischungsverhältnis aus den Basisfarben (die Farbrezeptur), veröffentlicht. Für den Druck auf die verschiedenen Papiersorten wird jeweils dieselbe Farbrezeptur verwendet. So kann das Erscheinungsbild einer Farbe je nach bedrucktem Papier variieren. Ziel bei der Erstellung des Pantone Matching System war es nicht, ein einheitliches Erscheinungsbild der Farben unabhängig vom Bedruckstoff zu erreichen, sondern mit einer einheitlichen Farbrezeptur verschiedene Papiersorten zu bedrucken. Deshalb werden Pantone-Sonderfarben nicht nur mit einem Nummerncode sondern auch mit dem entsprechenden Papierkürzel (C = coated, U = uncoated, M = matte) gekennzeichnet.

Das Pantone Matching System hat sich als weltweiter Standard in der Design- und Druckbranche durchgesetzt. Andere Farbsysteme hingegen haben meist eine regional begrenzte Verbreitung, wie z. B. das Farbsystem von HKS im deutschsprachigen Raum.

Pantone-Sonderfarben und Vierfarbdruck

Das Pantone Matching System erweitert den im herkömmlichen Vierfarbdruck erreichbaren Farbraum. Im Vierfarbdruck werden die vier Grundfarben Cyan, Magenta, Yellow und Key (= Black) verwendet und durch den Druck einzelner Rasterpunkte in den Grundfarben entstehen alle weiteren Farbeindrücke. Im Pantone Matching System hingegen werden Farben flächig als Volltöne gedruckt, indem die gewünschte Sonderfarbe als eigenständige Druckfarbe verwendet wird. Die meisten Farben aus dem Pantone Matching System sind nicht im Vierfarbdruck darstellbar; die Farben, die doch damit erzielt werden können, sind in den Farbfächern mit einem speziellen Symbol gekennzeichnet. Zudem haben bestimmte Farben ein weiteres Symbol als Markierung: dieses zeigt an, dass sich diese Farbe im RGB-Farbraum darstellen lässt.

Die Verwendung von Pantone-Sonderfarben

Unternehmen setzen Pantone-Sonderfarben häufig in den Bereichen Branding, Corporate Design oder Corporate Identity ein, um Marken- und Firmenlogos ihren hohen weltweiten Wiedererkennungswert zu verleihen. Puma verwendet mit 485 C, die Lufthansa mit 1235 C, Starbucks mit 3425 C und GAP mit 655 C Farben aus dem Pantone Matching System als Erkennungsmerkmal. Für die Milka-Produkte des Kraft Foods-Konzern wurde sogar eine eigene Pantone-Farbe erstellt: eine Sonderfarbe, die zwischen zwei Nummern des Pantone-Farbfächers ist. Der Konzern hat für dieses Lila eine Farbmarke beim deutschen Patentamt und bei der europäischen Patentorganisation eintragen lassen, sowie über die Registrierung bei der WIPO (World Intellectual Property Organization) in Genf einen weltweiten, internationalen Schutz dieser Farbmarke erreicht. Zudem werden Pantone-Farben dazu verwendet, Farben von Flaggen zu definieren: die Europaflagge nutzt als Blauton Pantone Reflex Blue und Pantone Yellow für die Sterne. Da beides Basisfarben aus dem Pantone Matching System sind, sind sie keine Nummernbezeichnungen, sondern mit Namen benannt.

Weitere Farbsysteme von Pantone

Da Farben nicht nur im grafischen Gewerbe eine entscheidende Rolle spielen, entwickelte Pantone im Laufe der Zeit zwei weitere Farbsysteme. Eines davon dient zur Spezifikation und Kommunikation von Textilfarben (Pantone Fashion + Home), das andere bietet Farben in Form von transparenten und opaken Plastikchips (Pantone Plastics). Beide Systeme verfügen über eigene Farbcodierungen, um Verwechslungen mit den anderen Systemen zu vermeiden.

Zusätzlich zu den genannten gedruckten Farbreferenzen bietet die Firma Pantone weiteres Zubehör für die Arbeit mit Farben, z. B. Software, Geräte zur schnellen Identifikation von Farben und Gerät zur Monitorkalibrierung, an.

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